Mit Geld kann man alles kaufen. Auch musikalischen Erfolg. Eine Maßnahme dafür ist Payola, das als Musikmarketing ein illegales Instrument ist.
Payola kann dich berühmt machen. Vorausgesetzt du hast genug Geld. Denn mit Geld kann man auch musikalischen Erfolg kaufen. Die einfache Erklärung: Payola hilft dabei, deinen Song meist möglich ins Radio zu bringen. Die Marketing-Maßnahme ist seit Jahrzehnten bekannt und verboten. Payola ist nämlich nichts anderes als Bestechung.
Payola ist ein Hybrid aus „pay“ und „victrola“ und bedeutet nichts anders, als das man für das Spielen eines Radiotitels bezahlt. Labels oder Künstler bezahlen Redakteure, Moderatoren oder DJs von Sendern dafür, dass ihr Song häufiger gespielt wird. Das verhilft den Titeln zu mehr Aufmerksamkeit. Und klar – gerade in Zeiten, als die CD oder Vinyl noch richtig hip waren – zu Einnahmen durch Verkäufe.
Warum ist Payola illegal?
Payola ist nicht immer zwingend illegal. Wenn ein Titel an einen Radiosender geht und dafür bezahlt wird, den Song häufiger zu spielen und das für alle klar ist – dann fein. Verbotenes Musik-Marketing setzt aber meist an einem anderen Punkt an. Hier werden konkret die Macher der einzelnen Sender bestochen, um Songs öfter ins Programm zu mogeln. Das verstößt in den meisten Fällen gegen bestehende Arbeitsverträge von Sendern und den Radio-DJs und wird dadurch illegal.
Während es beispielsweise in den 70ern Payola-Zwischenfälle durch die Erfolgsband Kiss gab, ist auch in den 2000ern diese Form von Marketing nach wie vor eine Praxis. In 2005 geriet beispielsweise Sony in den Fokus. Durch Reisen, hochwertige Elektronik und andere Bestechungen wurden New Yorker Radiomacher von Sony beeinflusst. Das Imprint zahlte gewaltige 10 Millionen Dollar, um einen Prozess hinfällig zu machen.
Spotify: Gekaufte Plays durch geringere Vergütung
Mit einer strittigen Musik-Marketingpraxis machte auch kürzlich Spotify auf sich aufmerksam. Mit einer Priorisierungsmethode möchte Spotify seinen Algorithmus verbessern. Anstatt direkt Geld für die Maßnahme zu verlangen, lockt Spotify damit, geringere Zahlungen für Künstler auszuschütten, die dort gepushed werden wollen. Klingt verdächtig nach Payola, nur eben nicht illegal. Denn Spotify kann, im Gegensatz zu angestellten Radio-DJs, auf seiner Plattform mache, was es will.