Ruhe und Gelassenheit strahlt das 2014 veröffentlichte Meisterwerk “Hard Believer” von Fin Greenall alias Fink aus. Ich habe Favoriten der Platte herausgezogen und bewertet.
“Looking Too Closely” nennt Fink einen seiner vorzüglichen “Hard Believer”-Tracks und beschreibt damit ganz gut, was der Engländer wohl bei seinem kompletten Album getan hat: genau hingeschaut. Das extrem entspannte und tiefgründige “Hard Believer” ist eine Hommage an das Leben, steht für viele Emotionen und verzichtet auf eine “musikalische Dringlichkeit”, wie es laut.de treffend beschrieb. Viel eher steht hier das Zurücklehnen, ein Innehalten im Fokus. Auch wenn Fink immer wieder mit Bon Iver verglichen wird – mit diesem Album hob er sich nochmals deutlich von seinem Musikkollegen ab.
Mehr Sound in allen Tracks
“Hard Believer” wirkt so breit, so ausgefüllt und extrem durchdacht. Mit seiner dreiköpfigen Band schuf der Brite einen Soundepos, der zudem noch völlig zu ihm und der musikalischen Vorgeschichte Greenalls passt. Diese Nummer Fünf in Sachen Album kann als güldene Zahl bewertet werden, die in eine geschmacklich sichere Musiksammlung gehört. Fink schafft es bei allen zehn Tracks, eine harmonische Mischung aus Countryelementen, Dub und tragendem Pop zu erzeugen. Für seine Verhältnisse: ein gewaltiges Album. Für mich: ein Jahrhundertwerk.
Gänsehauttracks, die auch nach dem Aufstehen funktionieren
Mit diesen Zehn deckt Fink ein großes Feld potentieller Zuhörer ab. In diesem Werk findet irgendwie jeder etwas ansprechendes, bis letztlich alles bei Track Nummer 8 in einem Gänsehautmoment gipfelt. “Looking Too Closely” ist nicht nur einer meiner beiden Lieblingstracks des Albums, sondern auch mit das einprägsamste Werk des Albums.
Einer meiner beiden Lieblinge:
Neben “Looking Too Closely” empfehle ich an dieser Stelle gerne noch den Track “Pilgrim”, der über viele Tage in der “Hot Rotation” auf meinem Tidal-Account lief.
R’COUP’D veröffentlichte “Hard Believer”
Dass Finian Paul Greenall in der elektronischen Musikszene so beliebt ist, liegt vielleicht auch daran, dass er sich immer szenenahe Labels ausgesucht hatte. So erschien “Hard Believer” 2014 wieder auf R’COUP’D und Ninja Tune, die beide auch vom Groove Magazin begleitet werden. Genug der Worte: Igelt Euch in den wundervoll warmen Sound von Fink ein.