Afterlife, Fabric oder Crosstown Rebels: Matthias Cordsen alias Aether ist in den letzten Jahren hochkarätig unterwegs gewesen. Sein Sound zeigt, warum das so ist.
Dass dieser Wechsel von Erfolgslabels nicht nur große Szenelabels betrifft, sondern auch seine Wohnorte anbelangt, zeigte ein von uns veröffentlichtes Interview mit dem Römer, der deutsche Wurzeln besitzt und zeitweise Wohnort in London lebte. Damals berichtete er unter anderem davon, wie schwer es ist, eine adäquate Plattform für seine Musik zu finden.
Crosstown Rebels lässt uns in Ae:thers “Me” blicken
Sein Debütalbum mit dem Titel „Me“ hat nun endlich einen passenden Hafen gefunden. Auf Damian Lazarus‘ Label Crosstown Rebels erblickten die zehn Tracks kürzlich das Licht der Welt. Erfrischender Fakt: Es ist kein reines Clubalbum geworden, viele der Tracks sind nur drei bis vier Minuten lang und bestehen aus komplexen Melodieschichten.
“Wenn ich Musik produziere versetze ich meinen Geist immer in einen gedankenfreien Zustand. Es ist wie eine Meditation, die mich mit meinen Maschinen verbindet. Wir werden eins. Meine Musik ist ein Ausdruck meiner Gefühle und Emotionen und lässt meinen Geist in andere Dimensionen entgleiten. Dabei vergesse ich die Realität und die Probleme dieser verrückten welt. Mit meinen harten Synths, dunklen Harmonien und himmlischen Klängen versuche ich, euch in meine Welt zu entführen.“ Matthias Cordsen alias Ae:ther
Tatsächlich zeigen alle zehn Tracks, dass ein Debüt-Album durchaus etwas weiter gefasst sein darf, als einen Clubtrack an den anderen zu reihen. Narkotische Rhythmen und jagende Melodien standen auch in der Vergangenheit für Ae:ther, mit „Me“ treibt er diese Form des Ambient Techno aber weiter auf die Spitze. Träumen und verlieren und dabei dennoch Kraft investieren ist das, was den Italiener so besonders macht.
Seine sechsjährige Lebensphase in London glättete dem italienischen DJ den Weg. Als Produzent in den Fortress Studios in der Old Street von London arbeitete er beispielsweise an der Seite von Biceps. Mittlerweile lebt Matthias Cordsen in Berlin – dort, wo beispielsweise auch die Gründerväter des Labels Afterlife, Tale Of Us, wohnen.
„Me“ wurde am 15. November auf Crosstown Rebels veröffentlicht.