Zugegeben, der roughe Technosound, phasenweise um die 140 Bpm ist nichts für jedermann. Doch was Sven Wittekind hier von einem Veranstalter blühte, klingt so schon nach einer eher unglaublichen Geschichte. Denn für Wittekind endete der Abend nach eigenen Angaben in der Klinik.
Es ist Samstag, die Stimmung ist bombig, die Party heißt “Vollgas” in der Stadthalle in Bingen. Der Frankfurter DJ Sven Wittekind, als Abstract-Act nicht gerade für zarte Sets bekannt spielt auf. 3.000 Partygäste machen mit. Dafür bekommt Wittekind – und das gar nicht mal zu knapp. Doch der Veranstalter muss offensichtlich die Leute die er bezahlt nicht unbedingt kennen. Denn als der Veranstalter Wittekind auf der Bühne mit einer Frage konfrontierte, eskalierte die Situation offensichtlich.
Nach scherzhafter Antwort eine Ohrfeige
Wittekind schreibt in einem mittlerweile auf seiner Facebookseite gelöschten Post: „Der Veranstalter kam drei Minuten nach meinem Set zu mir und fragte mich nach meiner Berechtigung auf der Bühne zu sein. Daraufhin meinte ich im Partygetue scherzhaft „Alter ernsthaft, ich habe gerade aufgelegt“. Diese Antwort fasst der Veranstalter laut dem Frankfurter DJ wohl falsch auf und provoziert und pöbelt. Wittekind: “Woraufhin ich scherzhaft sagte – Jo, jetzt willst du so was klären wie Männer oder was“. Prompt schlug der Veranstalter zu und der 33-Jährige Techno-DJ flog mit dem Kopf gegen die Boxen und musste in ein Krankenhaus.
Auf der Pinnwand des DJs wird nach wie vor über die Aktion diskutiert und spekuliert.
Update:
Mittlerweile gibt es von Wittekind nach dem Kontakt mit dem Veranstalter ein ausführlicheres Statement:
Liebe Follower, Liebe Partygäste
Hier handelt es sich um eine abschließende Stellungnahme zu meinem Posting von Sonntagmorgen.
Zur Sachlage:
Etwa 5 Minuten nach meinem Set bei der Veranstaltung Vollgaaas in der Stadhalle Bingen in der Nacht vom 09.05. auf den 10.05.2015, kam einer der Veranstalter (Roger) zu mir. Ich hatte gerade meine Tasche gepackt und unterhielt mich mit anderen DJs als ich gefragt wurde was ich auf der Bühne zu suchen habe. Ich hielt diese Frage zuerst für einen Scherz, da ich mich schon den ganzen Abend gut mit seinem Mitveranstalter unterhalten habe. Nach einigen Nicklichkeiten wurde die Situation schlagartig ernst. Ich wurde von jemand an den Armen gepackt, diese nach hinten verschränkt und die Treppen der Bühne runtergeworfen. Ich fiel erst auf die Seite und dann nach unten mit dem Kopf gegen eine Wand. Als ich wieder aufstehen wollte, hagelte es Schubser, Tritte und Schläge, von denen ich ein offenes Knie, ein geschrammten Ellbogen und über den Rücken mehrere blaue Flecken abbekommen habe. Am Kopf glücklicherweise „nur“ eine Beule. Roger versicherte mir gestern am Telefon, er wollte mich lediglich schubsen und nicht verletzen. Die restlichen Schubser und Tritte seien der VIP Security zuzuschreiben. An der Kasse wurde auch ein Bekannter von mir geschlagen, als er sich nach meinem Zustand erkundigen wollte.
Vor der Tür schaukelte sich dann die ganze Situation noch etwas hoch. Von den daraus resultierenden Halbwahrheiten möchte ich mich distanzieren. Die Sachlage ist wie oben beschrieben. Ansonsten werde ich mich nicht weiter zu dem Vorfall äußern.
Sven Wittekind