Dieses Projekt brauchte stolze 26 Jahre bis zu seiner Vollendung: “3000 Plattenkritiken. Gute und schlechte Musik aus drei Jahrzehnten” von Matthias Wagner umfasst die stolze Anzahl an Albumrezensionen von 1989 bis heute.
Es ist ein Mammutprojekt, das seines gleichen sucht. 3000 Plattenkritiken aus den vergangenen zwei Jahrzehnten gibt es in diesem voluminösen Werk als E-Book zu einem vergleichsweisen Spottpreis von 2,99 Euro. Das Werk ist bereits online erhältlich und funktioniert auf allen gängigen E-Readern.
Das Vorwort vom Hamburger Rocksänger Jan Plewka:
„Dieses Gebirge aus Albumkritiken hat sich mehr als 25 Jahre lang aufgetürmt. Die erste Rezension stammt aus der Zeit des Mauerfalls und beschäftigt sich bereits mit jenem Künstler, der sich 2.829.523 Tastenanschläge später auch als der meistrezensierte entpuppt hat: Bob Dylan.
Die mehr als 3000 Rezensionen – fast alle verfasst für die Hamburger Zeitschrift kulturnews – streunen scheuklappenlos durch die Genres, von Antifolk bis Techno, von Madonna bis Motörhead. Sie sind vergleichsweise kurz, nähern sich ihren Sujets oft emotional und popimmanent, sind also – fachterminologisch gesprochen – eingängig.
Neben Urteilen, die zu meiner nachträglichen Überraschung halbwegs standgehalten haben, stößt man natürlich auch auf viele Fehldiagnosen. Immerhin tragen gerade sie nicht wenig zum Unterhaltungswert des Ganzen bei.
Ähnliche Projekte wie dieses gab es in Deutschland nur wenige, etwa das mit 1827 Kritiken bestückte Zweitausendeins-Buch „Sounds. Platten 1966–1977“, das die aufregendste Ära der Popgeschichte abdeckt. Doch die Jahre ab 1989 haben ebenfalls viel zu bieten, auch wenn sich viele Genres seit einiger Zeit eher durch Verschmelzung und Ausdifferenzierung erneuern als durch revolutionäre Umbrüche.
Die Sammlung deckt aber nicht nur die von mir rezensierten Erstveröffentlichungen jenes Vierteljahrhunderts ab, in dem sie sich zum Gebirge auftürmte. Dank der Neuverwertung des Backkataloges wuchs der Anteil remasterter Klassiker zuletzt rasant, und für einen Nachgeborenen ist es von großem Reiz, sich neben pressfrischen Novitäten von Adele, Coldplay oder Neko Case auch kanonisierten Meisterwerken wie „The Dark Side of the Moon“ widmen zu können.