Der Münchener Producer Skee Mask hat offenbar die Schnauze voll. Er lies sämtliche Musik vom Streaminganbieter Spotify entfernen. Welche Message er damit verbreiten möchte, erklärte der Ilian-Tape-Artist im Nachgang.
Wer Bryan Müller alias Skee Mask auf dem größten Streamingportal der Welt hören möchte, hat ab sofort schlechte Karten. Der 29-Jährige hat sämtliche Musik vom Internetriesen entfernen lassen. Vor allem kritisiert der deutsche Künstler den Respekt, den Wert und auch den Platz, den das Portal denjenigen entgegen bringt, die für den Inhalt verantwortlich sind.
Spotify stehe nicht dafür, “Menschen zu verbinden”
Generell habe er nichts gegen das Streamen von Musik, da es die Verfügbarkeit von Musik sehr viel mehr zugänglich mache. Ein Problem habe er laut einem Facebookstatement allerdings damit, dass die mehr als 100 Millionen Euro “Einkommen” nicht dafür verwendet werden, wofür Musik stehe: Menschen zu verbinden.
Andere Plattformen würden es zwar kaum anders machen, Spotify sei aber der Streamingdienst, der an meisten an den Pranger gehöre. Er möchte zur Plattform zurückgehe, sobald dort angefangen werde, ehrlich und respektvoll mit Musikschaffenden umzugehen. Eine konkrete Begründung, was Skee Mask zu dem Schritt bewogen hat, bleibt aus. Doch der Interpretationsspielraum ist eng.
Spotify-Gründers steckt Geld in Militärtechnik
Denn der Schritt des Techno-Artists kommt nur wenige Wochen nach bekanntwerden einiger Investitionspraktiken des Spotify-Gründers Daniel Erk. Erk, seines Zeichens einer der reichsten Menschen der Welt, steckt sein Geld seit neuestem auch in eine Münchener Firma, die künstliche Intelligenz im Militärwesen voranbringen möchte. Darüber berichtet unter anderem die TAZ.
Mit der Technik des Unternehmens Helsing soll Feindaufklärung mit der Hilfe von KI ermöglicht werden. Daniel Erk, seines Zeichens laut der Forbes-Reichenliste fast fünf Milliarden Dollar schwer, ist dabei. Gerade liberalen Künstlerinnen und Künstlern, die durch Spotify ohnehin nur wenig Ausschüttungen erhalten, dürfte das ein weiterer Dorn im Auge sein.
Lieber illegal saugen als bei Spotify hören
Skee Mask hat seine Konsequenzen gezogen, auch ohne direkt zu schreiben, dass es sich genau um diesen Vorgang handelt. Er adressiert an diejenigen, die seine Musik hören: “Wenn du wirklich nicht das Geld hast, meine Musik auf einem anderen Wege zu hören, fühle dich frei, sie irgendwo zu stehlen. Aber gebe nicht deinen letzten Cent einem so reichen Business, das lieber in die Entwicklung von Krieg investiert, als die Weiterentwicklung der Musikindustrie.”