Carl Craig ist eine House-Legende. Ohne Zweifel ist der Mann aus Detroit eine Wurzel der elektronischen Musik, wie wir sie heute kennen. Aber auch Legenden können irren, wie sein neues Projekt “Paperclip People” zeigt.
Ist das Kunst oder kann das weg? Viele Musikfans fragen sich nach einem aktuellen Auftritt von Carl Craig unter seinem neuen Projektnamen “Paperclip People”, ob der Mann die Technik des Liveauftritts beherrscht, oder ob doch einfach alles eine gewollte kunstvolle Pharse ist, die letzten Endes schockieren will.
Carl Craig auf dem Polaris Festival: Alle paar Sekunden läuft etwas schief
Tatsächlich wirkt der Auftritt beim Polaris Festival in der Schweiz wie eine fahrig vorbereitete und amateurhafte Spielerei. Der Zuschauer zählt förmlich die Sekunden, in denen nichts schiefgeht und sich so etwas wie ein tanzbarer Loop entwickelt.
Leichtbekleidete Keyboarderin in luftiger Höhe ohne jegliche musikalische Funktion
In Pelzmantel und dicker Skibrille bekleidet, drückt Carl Craig immer wieder willkürlich auf die Buttons seines Livepads und schreit so in sein Mikrofon, dass eine Übersteuerung kaum vermeidbar war. Die durchwegs schiefgelaufene Performance machen auch die leicht bekleideten Keyboarderinnen im Hintergrund der Szenerie nicht wett – zumal sie ganz offensichtlich keinen Einfluss auf die im Set laufende Musik haben. Die vollen 30 Minuten könnt ihr hier bestaunen.
Update 02.12: Offenbar hat der Boiler Room das Video aus dem Netz genommen. Damit liegt die Vermutung nahe, dass es sich tatsächlich um eine mangelhafte Liveperformance handelte.