Sie sind Mensch-Maschinen und ein Kraftwerk treibt sie an. Das Albumcover von „Mensch-Maschine“ verrät bereits, wie die Band „Kraftwerk“ 1978 denkt: Aufgereiht wie die Orgelpfeifen stehen sie da. Vier ernste Herren mit schwarzer Helmfrisur, rotem Hemd und dunkler Krawatte. Sie wirken wie Klone, doch sie sind Kraftwerk. Eine Band, die zu den Pionieren der elektronischen Musik weltweit gehören und deren Alben noch heute in jede Sammlung gehören.
36 Minuten Sound für die Ewigkeit
Das Album „Mensch-Maschine“ war bereits die siebte Auskopplung der Band, die Anfang der 70er noch unter dem Namen „Organisation“ startete. Experimente mit analogen Synthesizern und allerlei Druminstrumenten waren in den Kling-Klang-Studios echte Pionierarbeiten. Auf dem Album finden sich sechs Tracks, darunter auch weltbekannt: „Das Modell“. Während heutige Tracks in einem Urwald von Tönen untergehen, zeichnet sich Kraftwerk durch absolute Klarheit ihrer Kompositionen aus.
Markante Punkte des Albums
Das Album eröffnet mit „Die Roboter“. Eine einfach strukturierte Melodie wird zum Markenzeichen des ganzen Albums. Blubbernde Beats lassen einen durchaus poppig über die Tanze schweben. Mit „Spacelab“ kündigt Kraftwerk schon Ende der 70er den typischen 80er-Elektropop an. Seinerseits war der Sounds allerdings um Jahre voraus. „Metropolis“ experimentiert mit verschiedenen Synthesizern, die äußerst entspannt und langsam miteinander reagieren. Wie in einem Chemielabor finden sich die einzelnen Substanzen von „Metropolis“ und kreieren eine Ursuppe für die Musik der heutigen Zeit. „Das Modell“, nicht zuletzt von Rammstein gecovert, trägt den Popgedanken des Albums und spaltet sich dadurch von den bereits sechs zuvor releasten Alben der Gruppe ab. Bei „Neonlicht“ kann durchaus eine Parallele zu „Daft Punk“ gezogen werden, die in den 90ern definitiv auch von Kraftwerk eine gehörige Portion Inspiration erhielten. Der namensgebende Track „Die Mensch-Maschine“ ist neben „Das Modell“ der markanteste Sound. Durch den Einsatz der Drums und die verzerrten Robotervocals wirkt der Song, als käme er aus dem All. Direkt aus der Zukunft, um selbst der heutigen Musik wieder den Weg zurück zum minimalistischen Meisterwerk zu zeigen.
Auch Kraftwerkfan? Dann gibts hier die Platte: