Sie feiern bunt, schrill, mit Neonfarben und schnellen treibenden tantrischen Rhythmen. Der Psytrance treibt über die Fläche und lässt in ganz andere Sphären abtauchen. Goa-Raves sind legendär und beliebt in der Szene – wenn sie denn überhaupt stattfinden.
Erst heute erreichte mich diese Polizeimeldung aus dem Allgäu: “Von besorgten Bürgern wurde am Montag die Polizeiinspektion Buchloe auf eine geplante Goa-Party in und an einer Gaststätte in Kleinkitzighofen aufmerksam gemacht. Über einen Anschlag an der Gaststätte und über eine entsprechende Facebook-Seite im Internet wurde für diese Veranstaltung geworben … Im Garten sollte ein Zeltplatz für die Besucher errichtet werden. Wie die Ermittlungen der Polizeiinspektion und der Verwaltungsgemeinschaft Buchloe ergaben, hatten ein 45-jähriger Eventveranstalter aus Dießen am Ammersee zusammen mit einem 19-jährigen Dießener die Gaststätte angemietet und bereits über das Internet intensiv für die Veranstaltung geworben und Eintrittskarten verkauft, ohne sich um eine notwendige Genehmigung für diese Veranstaltung zu kümmern.” Bei der Veranstaltung hatten bereits knapp 1.500 Personen zugesagt.
Woran liegt das?
Das ist nicht die erste, zweite oder gar dritte Meldung, die von abgesagten oder verplanten Goa-Festivals und Partys berichtet. Der subjektive Eindruck ist, dass Goa-Raves, so wild sie auch sein mögen, immer eine gewisse Planungsresistenz mitbringen. Das mag natürlich nicht für jeden Veranstalter gelten, aber die Szene scheint voll von Veranstaltern mit großen Ideen und relativ wenig Organisationstalent. Während dieser Fall jetzt im Süden aufgetreten ist, habe ich in meinem engen Umfeld auch von größeren schiefgelaufenen Festivals gehört. So wurde bei ein und dem selben Festival im ersten Jahr der Strom nach nur zwei von mehreren anberaumten Tagen abgestellt und per Klingelbeutel bei den Besuchern gebettelt (die bereits für ihre Eintrittskarten bezahlt hatten), um das Festival am Saft zu halten. Im kommenden Jahr war die Fläche schon am Anreisetag gesperrt. Der Veranstalter eines Festivals mit rund 3.000 Personen hatte sich nicht mal die Mühe gemacht, bei der Stadt irgendwas anzumelden. Nur drei Beispiele für ein bisschen zu viel Ignoranz, um dafür Geld zu verlangen.
Daher das Vorurteil des Tages: Goa-Veranstalter können nicht organisieren?!