Wandlungsfähig, elektronisch, nicht zwingend housig oder technoid – einfach nur spannend und abwechslungsreich. Freude am Tanzen veröffentlichte jetzt das Debütalbum von Eating Snow, einer Kollaborationsprojekt von Douglas Greed und Mooryc.
Drehen wir die Uhr zurück: am Anfang, das ist bereits fünf Jahre her, stand der Gig auf einem Festival in Polen an. Hier lernten sich die beiden kennen. Es folgte eine Freundschaft die sich letztlich zu einem sehr fruchtbaren Gemeinschaftsprojekt namens “Eating Snow” entwickelt hat. Douglas Greed und Mooryc hatten offensichtlich genug vom ständigen alleinigen Arbeiten und den vorangegangenen Zusammenarbeiten unter ihren Solonamen. Eating Snow ist brandneu und eine Hommage an ganz diversitären Sound, an kleine Ausflüge in den Reggae, an Nummern für die Tanzfläche und ruhige besinnliche Electronica-Stücke mit himmlischen Vocals.
Eating Snow: Zwei Interludes, eine experimentelle Liebe
Die gemeinsame Liebe für kleinteiliges Gefrickel ist allein daran erkennbar, dass dieses Eating Snow-Album gleich zwei Interludes beherbergt, die experimentellen und verträumten Sound offerieren, wie er sonst für Mooryc auch solo bekannt war. In “The Emptiness is Mine” ist hingegen wieder eher Mario Willms alias Douglas Greed spürbar, der die beissende Synthline bereits in vorangegangenen Solotracks erfolgreich an die Frau oder den Mann brachte. “Douglas Greed steht ja eher im Zeichen des Dancefloors – mit Eating Snow kann ich mein Faible für Songs ausleben und habe nebenbei noch meine Leidenschaft fürs Texte schreiben wieder entdeckt”, sagt Dougi gegenüber feelectronica.de.
Von Indietronic zu 80er Popelementen
Dougi und Mooryc sind so etwas wie das neue Traumpärchen im Electronica-Bereich. Mal Indietronica (Last Summer Day), mal kräftiger House (The Cut), mal groovige Pop Momente wie aus der 80er Konserve (Forever is Gone by Now) wechseln sich hier zu einem Album ab, das kein Konzept sondern viel mehr ein Blumenstrauß aus einer Million Tonnen Musikeinflüssen ist. Sogar elektronische Reggaerhythmen haben es mit Let You Down auf das Album geschafft, das nur als außergewöhnlich bezeichnet werden kann. “Wir arbeiten zusammen, weil es sich gut anfühlt, Spaß macht und wir uns ganz gut ergänzen”, so Dougi.
Freude am Tanzen – wer hätte das sonst machen können?
Dass beide Jungs eine tiefe Verbindung zu Freude am Tanzen aus Jena haben, war bekannt. Doch dieses spannende Musikprojekt hätte in der elektronischen Szene wohl kaum ein passendes anderes Label finden können, das sich durch seine Musikoffenheit auszeichnet. Vielleicht wäre Kompakt noch gegangen, doch die Verbindung war zu naheliegend.
Für die Produktion zu Eating Snows gleichnamigem Debütalbum zogen sich beide Musiker nach Poznan, Wustrow und in die Heimatstädte Jena von Douglas Greed und Berlin als Wohnort von Mooryc zurück. Als hauptsächlichen Part des Albums, das auch wunderschöne flächige und verträumte Nummern wie Chameleon hervorbrachte, gaben die beide an “lauwarmes Bier zu trinken” und sich den “Arsch abzulachen”. Wahre Kumpels mit einem neuen Projekt, das sich jeder musikoffene Electronica-Fan unbedingt anhören sollte.
Hier könnt ihr das Album mit passendem Poster bestellen: