Ist Maurice Ernst ein neuer Falco? Der Frontmann der österreichischen Formation Bilderbuch beweist auf „Schick Schock“, dass die Band das Potential besitzt, international zur großen Nummer zu werden. Völlig verdient, ist doch „Schick Schock“ viel mehr als nur Wiener SchiSchi, sondern ein locker aufgeschlagener Mix aus Indie, Pop und Elektro, der eben nicht ganz „ernst“ genommen werden will.
Schon der Opener des 2015 veröffentlichten Albums „Schick Schock“ von Bilderbuch zeigt, wie es um die Wortwahl und die Fluffigkeit hinter den folgenden Tracks steht: “Hol die Police, hol die Police, ich fühl mich so verbrecherisch”, heißt es da und ja, diesen relativ gesellschaftsunkritischen Stil behalten sich die Jungs bei. Erfrischend! Wer hinter diesem Album eine Botschaft sucht, der sucht sie ewig. Viel mehr darf dieses Album genommen werden wie es ist: Als Unterhaltung und den Anreiz, mal loszulassen und zu springen.
Schrille Optik, anderes Anpacken
Genau damit zeichnet sich auch der Erfolg der österreichischen Band ab, die einfach mal nicht in die Tiefen der geistigen Anatomie eintauchen möchte, sondern mit schrillem Geschwätz, auffälligen Klamotten und retromäßigen Arrangements die Hipsterkultur in ganz anderen Zuständen auffangen möchte.
Erst einen Spliff, dann in die „Maschin“
Unsere beiden Favoriten befinden sich mit den Songs „Spliff“ (Laut.de schreibt von einer echten Falco-Hommage) und „Maschin“ auf dem Bilderbuch-Album. Viel Witz, viel Humor und gerade im Videoclip von Maschine so stilvoll gestaltete Elemente, die lange brauchen, bis sie sattgehört oder im letzteren Fall sattgesehen werden.
Erst kam „Plantsch“, dann „Maschin“
Erste Aufmerksamkeit in Deutschland erhielt Bilderbuch aber nicht erst seit dem Durchbruch ihres Tracks „Maschin“, sondern auch durch „Plantsch“ – einem Track, der bereits durch Youtube jede Menge Feedback für das Quartett aus Wien verbuchte.
Auch wenn dieses Album grundsätzlich weit weg von den Genres Techno / House befindet, über die wir konventionell berichten, bringt dieses Album jede Menge Spaß, verzerrte Gitarren und große Einflüsse aus dem Elektro und Elektropop, der seit Zeiten von Daft Punk vor allem aus Frankreich ins so Berlinorientierte Deutschland rüberschwappt. Da bricht ein Album wie „Schick Schock“ von Bilderbuch auch einmal graue Tage hinter dem düsteren Vorhang des stringenten Technos auf. Probiert es aus!
Tracklist:
01. Willkommen im Dschungel
02. Feinste Seide
03. OM
04. Spliff
05. Schick Schock
06. Softdrink
07. Maschin
08. Barry Manilow
09. Rosen zum Plafond
10. Plansch
11. Gigolo
12. Gibraltar