Nach langen Verhandlungen zwischen dem Technoclub “Rakete” und der Stadt Nürnberg gibt es jetzt eine Einigung. Die bedeutet einerseits einen Verzicht, auf der anderen Seite kommt auch ein großes neues Privileg hinzu.
Bayern. German Texas sozusagen. Hier gibt es nicht nur eine strenge Drogenpolitik, sondern auch eine Sperrstunde, die zwischen 5 und 6 Uhr eingehalten wird. Es gibt allerdings sehr wenige Locations, die sich wie das Dorf von Asterix und Obelix gegen die bayerische (für das Bild: gallische) Übermacht wehren. Dazu gehört die Rakete, die jetzt einen Erfolg verbucht. Die Nürnberger Kultinstitution darf zukünftig auf den einstündigen Break zur Putzstunde verzichten und bis 9 Uhr öffnen. Das ist auf nordbayern.de so zu lesen.
Ein Deal, der den Drogenkonsum eindämmen will
Warum macht die Stadt, die ja bekanntermaßen auch eine bayerische Bastion ist, da überhaupt mit? Grundsätzlich geht es um einen Deal, der die Afterhour ins Auge nimmt. Auf die muss die Rakete in Zukunft verzichten. Durch die durchgehende Öffnungszeit von 23 Uhr bis 9 Uhr soll dem Drogenkonsum, der zur Afterhour natürlich seine Spitzenzeit erfährt, weiter eingedämmt werden. Durch besser einsehbare Toiletten hat der Club bereits vergangenes Jahr, zur Freude der Polizei, nachjustiert. Jetzt fällt auch die Stunde von 5 bis 6 Uhr weg, zu der nach Herzenslust um den Club herum oder bei Freunden in der Nähe konsumiert werden konnte, um danach weiterzufeiern.
Die Sperrzeit für die Rakete ist durch die umgangene Sperrstunde aber nicht erledigt. Die Sperrzeit verschiebt sich auf 9 bis 12 Uhr. Dadurch wird eine Afterhour für die Betreiber schlichtweg unmöglich. In der Gruppe der Rakete wird die Ankündigung überwiegend positiv aufgenommen. Es gibt aber auch einige Stimmen, die diesen “Erfolg”, wie ihn Rakete-Boss Thilo Färber nennt, nicht schlucken möchten. Für sie ist der Wegfall der Afterhour ein großer Verlust.
Auch dann, wenn durch die angepassten Öffnungszeiten der Stimmungskiller “Putzstunde” passé ist und ohne lästigen Break munter durchgefeiert werden darf.