Fünf Jährchen nach dem heißgeliebten “Amygdala” war Stefan Kozalla bereit, ein viertes Studioalbum auf die Welt loszulassen. Das Warten hat sich gelohnt, beweist seine viel besungene LP “Knock Knock”.
DJ Koze, der Macher des Hamburger Labels Pampa Records, ist durchaus ein eigenwilliger Freigeist. Kaum einer lässt sich seit Jahren so wenig verbiegen wie er. Das Image, das Koze umgiebt, wirkt zeitweise chaotisch, wenig sortiert und irgendwie ehrlich. Stefan Kozalla, der Mann hinter Koze, könnte irgendwie dieser Nachbar sein, den man herzlich gern hat, der aber auch einen leichten Knacks hat. Diese Mischung aus Genie und Wahnsinn spiegelt Koze auch in seinen Produktionen wider. Mit “Knock Knock” erschien 2018 sein wohl ausgereiftestes Werk, bei dem DJ Koze darauf beharrt, den Shufflemodus auszulassen.
Ein Konzept, trotz so vieler unterschiedlicher Stile
“Knock Knock” hat trotz seiner unterschiedlichen Stile und Kollaborationen mit Kurt Wagner von Lambchop, José González und (juhu) Roisin Murphy ein Konzept. Dahinter steckt ein Gedanke, den vielleicht nur Koze so klar vor Augen und Ohren hat. Deshalb sollte das Album auch in einem Rutsch gehört werden – darauf beharrt Cozy. Die Wünsche eines, auch von uns so oft hochgelobten, Künstlers, darf man im Falle von “Knock Knock” durchaus berücksichtigen.
“Knock Knock”, ausgereift bis ins kleinste Detail
So ist “Knock Knock” nicht nur ein stimmungsvolles und gekonnt genreübergreifendes elektronisches Album, sondern auch bis ins kleinste Detail ausgereift. Koze schafft das, was kaum ein anderer Künstler im elektronischen Genre vermag. Er vermischt auf virtuose Weise Jazz mit Techno, House mit Funk und behält sich trotzdem immer noch die Quintessenz Koze, die seit vielen Jahren zu seinem Stil wurde.
Tracklist:
01. Club Der Ewigkeiten
02. Bonfire feat. Bon Iver
03. Moving In A Liquid feat. Eddie Fummler
04. Colors Of Autumn feat. Speech
05. Music On My Teeth feat. José González
06. This Is My Rock feat. Sophia Kennedy
07. Illumination feat. Róisín Murphy
08. Pick Up
09. Planet Hase feat. Mano Le Tough
10. Scratch That feat. Róisín Murphy
11. Muddy Funster feat. Kurt Wagner
12. Baby (How Much I LFO You)
13. Jesus
14. Lord Knows
15. Seeing Aliens
16. Drone Me Up, Flashy feat. Sophia Kennedy