Die Staatsanwaltschaft Duisburg hat zehn Beschuldigte im Loveparade-Unglück angeklagt. Es handelt sich laut Berichten der Zeitung “Die Zeit” um sechs Mitarbeiter der Duisburger Stadtverwaltung und um vier Mitarbeiter des Veranstalters Lopavent. Ex-Oberbürgermeister Sauerland und Veranstalter Schaller sind als Zeugen geladen.
Laut Staatsanwaltschaft bestehe kein Grund, Ermittlungen gegen Sauerland und Schaller einzuleiten. “Es liegen keine Anhaltspunkte dafür vor, dass sie selbst Einfluss auf die fehlerhafte Planung oder die Erteilung der rechtswidrigen Genehmigung genommen haben. Sie durften auch darauf vertrauen, dass die für die Planung und Genehmigung Verantwortlichen das Vorhaben aufgrund ihrer Fachkenntnisse ordnungsgemäß prüfen würden”, heißt es in einer Mitteilung.
Entscheidung über Anklage kann Monate dauern
Jetzt muss das Duisburger Landgericht über die Zulassung der Anklage und die Eröffnung der Hauptverhandlung entscheiden. Das könne erneut etliche Monate dauern. Demnach würde ein Prozess möglicherweise erst 2015 beginnen.
21 Menschen bei Massenpanik getötet
Während der Technoparade am 24. Juli 2010 waren durch eine Massenpanik 21 Menschen getötet und mehr als 500 verletzt worden. Den Angeklagten wird fahrlässige Tötung und fahrlässige Körperverletzung vorgeworfen. In sechs weiteren Fällen wurden die Ermittlungen eingestellt.
Über die Zulassung der Anklage und die Eröffnung der Hauptverhandlung muss nun das Duisburger Landgericht entscheiden. Berichten zufolge dürfte die entsprechende Prüfung des Gerichts etliche Monate dauern. Ein möglicher Prozess könnte demnach erst im kommenden Jahr beginnen.