Distanzen, harmonisierende Entspannung (das klingt ja wie ein Duschgel) und elektronisches Faible spielen ein zentrales Element in Bob Moses Debütalbum “All In All”. Diese neun Tracks sollte jeder Elektronica-Liebhaber mal gehört haben.
Alles an Bob Moses wirkt irgendwie sanft. So leicht verdaulich. Steht irgendwo im Raum und lässt sich morgens, mittags und abends ohne ein Zipperchen in der Magenregion verarbeiten. Das Projekt der beiden New Yorker Tom Howie und Jimmy Vallence startete von der ersten Minute an erfolgreich. Ihr Debütalbum “All In All” öffnete 2015 nicht zuletzt durch den international bekannten Opener “Far From The Three” und ihrem (zugegeben recht schmalzigen) Titelsong “All In All” haufenweise Türen.
Drei Jahre Sammlung für die erste LP
Von jetzt auf gleich ging es aber nicht, die neun Tracks zusammenzutragen. Drei Jahre Arbeit stecken in dem Album, das die gebürtigen Kanadier in Sachen Kompostitionen und Arrangements selbst umgesetzt haben. Know-How ist auf jedenfall vorhanden. Beide haben entweder Musik studiert oder bereits Künstler produziert.
Fülligkeit trotz Distanz
Bob Moses schafften bereits 2015 das, woran viele Künstler gerade im Techno aktuell arbeiten. Fülligen Sound zu produzieren, ohne eine noble Distanz zum Hörer zu verlieren. Viele in den Raum gestellte Elemente und dieser tragende hallende Vocalsound sind bezeichnend für die Musik des Duos.
Die Brücke zum House verlieren Jimmy und Tom nur in selten Momenten, Tracks wie “Hands To Hold” oder “Too Close For Comfort” entstanden mit einem klaren Fokus auf den Club. Erschienen ist das Album auf Domino.
Unser unangefochtener Favorit bleibt “Far From The Three”. Fair enough: Ohne ihn hätte es dieses Album wahrscheinlich auch (relativ knapp) nicht in unsere “Must Haves” geschafft.
All In All Tracklist (vinyl):
01. Far From The Tree
02.Winters Song
03. All I Want
04. Interloper
05. Stealing Fire
06. Hands To Hold – Acoustic
07. Too Close For Comfort
08. Val
09. It’s Gone