Du etablierst ein erfolgreiches Produkt. Irgendjemand hat etwas dagegen und schafft es, einen Weg der Klage zu finden. Was dann zu einer sauberen Trennung führen kann, geht manchmal auch gewaltig schief.
Der Sachverhalt: Aus dem UckerAlm-Festival wurde vergangenes Jahr die Zuckeralm, 2017 dann das neue Oewerall-Festival (zur Facebookseite) am großen See in Grünz (Seelübbe) in Mecklenburg-Vorpommern – nur eben nicht mehr auf dem Bauernhof, wie die Jahre zuvor. Vorausgegangen war ein Rechtsstreit mit dem Betreiber des Bauernhofs namens UckerAlm, auf dem das Festival in der Vergangenheit stattgefunden hatte. Doch das Aus des alten Festivals auf der namensgebenden UckerAlm bedeutete nicht, dass hier nicht einfach dreist kopiert werden kann. Mit einer neuen UckerAlm im Jahr 2017 und dem allergleichen Konzept, dass allerdings noch aus den Köpfen der Vorgänger stammte. Inklusive 1:1 kopierter Elemente. Was haben die Vorgänger davon? Nichts.
Wer macht welches Festival?
Solche Veränderungen stiften Verwirrung. Das kann zum Leidwesen aller Beteiligten beitragen. De facto hatte eine Veranstaltercrew hier die ursprüngliche Idee und wurde aus Gründen von dem Gelände verbannt. Eine Namensklage fiel zugunsten des UckerAlm-Betreibers aus, der jetzt offenbar einen besseren Deal gefunden hat. Das ist unschön, aber legal. Was allerdings nicht korrekt und rechtlich grenzwertig ist: die neuen Veranstalter verwenden außerhalb des Namens den identischen Pressetext, der aber aus der Feder der Vorgänger stammte. Die Ungereimtheiten sind groß. Wer steckt hinter welchem Festival?
Die alte UckerAlm ist das neue Oewerall!
Den Charme und den Esprit des Festivals werden die ehemaligen Veranstalter der (Z)uckerAlm in ihrem neuen Festival mit dem plattdeutschen Namen “Oewerall” bündeln – zu erkennen an dem sehr ähnlichen, mechanisch wirkenden Vogel, der auch schon das ehemalige Festival. Die neue “UckerAlm” wird vom Betreiber der UckerAlm selbst veranstaltet. Eine auf dem Festival spielende Crew, “Wild in der Region”, arbeitet den Sachverhalt auf Facebook auf – fair enough. Damit geklärt ist es nicht. Denn eine “Copycat” hat immer einen bitteren Nachgeschmack, denn sie kommt hier nicht vom eigentlichen Erfinder.
Wer trinkt schon gerne Billigcola, wenn er das Original haben kann?