Die Anteilnahme nach den urplötzlich ausgetauschten Schlössern im Berliner Club Magdalena ist enorm hoch. Doch der Insolvenzverwalter wirft Fragen auf, die Insolvenzverschleppung mutmaßen lassen.
Es gibt da die Magdalena, einen tollen Club mit umwerfenden Bookings, einem schönen Charme und daher auch ganz natürlicherweise einem Kreis von Fans, von dem sich dieser Szeneblog nicht ausschließt. Doch auch hinter diesem Image steckt ein profitorientierter Betrieb, der natürlich Geld verdienen muss. Das klappt gerade im Nachtleben nicht immer erfolgreich. Nachdem wir bereits die Sicht der Magdalena-Betreiber dargestellt hatten, zeigt nun eine Information des Insolvenzverwalters der Magdalena Betriebsgesellschaft mbH, dass es vielleicht nicht so einfach ist. Denn dem Schlössertausch scheint längere Misswirtschaft und möglicherweise Betrug vorangegangen zu sein.
Verschleppt die Magdalena die Insolvenz?
So berichtet Insolvenzverwalter Voigt-Salus, dass der Verdacht naheliege, in der Silvesternacht tausende Euro an der Insolvenzmasse vorbeigeschleußt zu haben. Denn dem vom Insolvenzverwalter beauftragten Security-Team, das an dem Abend kontrollieren sollte, sei Hausverbot erteilt worden. Von den Einnahmen habe der Insolvenzverwalter keine Auflistung vorliegen. Ist das der Fall, ist das ein Rechtsverstoß im laufenden Insolvenzverfahren.
Das Statement des Insolvenzverwalters: Der Insolvenzverwalter der Magdalena Betriebsgesellschaft mbH, Joachim Voigt-Salus, hat den Clubbetrieb am 03.01.2017 erfolgreich an einen neuen Betreiber übertragen können. Der Clubbetrieb wurde von dem Insolvenzverwalter seit Eröffnung des Insolvenzverfahrens am 01.09.2016 fortgeführt. Die Fortführung des Betriebs und die eingeleiteten Sanierungsmaßnahmen wurden in den vergangenen Wochen zunehmend dadurch gestört, dass die Magdalena Veranstaltungs UG (haftungsbeschränkt), vertreten durch ihren Geschäftsführer Daniel Mizgalski und Prokuristen Timm Zeiss, behauptet hat, sie führe den Clubbetrieb der Magdalena. Das führte letztendlich soweit, dass in der Silvesternacht durch die Magdalena Veranstaltungs UG dem von dem Insolvenzverwalter beauftragten Security-Personal Hausverbot erteilt wurde. Die zusätzliche Security war durch den Insolvenzverwalter extra dafür abgestellt, die Geldflüsse im Betrieb zu kontrollieren und die Überschüsse dem Insolvenzverwalter zukommen zulassen. Durch die verwehrte Kontrolle ist derzeit davon auszugehen, dass Einnahmen von ca. 65.000 € an der Insolvenzmasse vorbeigeflossen sind. Der Insolvenzverwalter hat daher aktuell enorme Schwierigkeiten, die Arbeitnehmer für ihre im Dezember noch erbrachten Leistungen zu bezahlen.