Hinter dem schlichten aber allessagenden Albumtitel „Herzensangelegenheit“ verbirgt sich eines der meistbeachteten Deephouse-Veröffentlichungen in 2012. Hamburgs Oliver Schories, seines Zeichens Turnbeutelträger Nummer 1, ist für dieses Album verantwortlich – ein Debütalbum, dass durch dumpfe technoide Parts einen Teil der Szene revolutioniert.
„Saturday“, „Sunday“ und „Monday“ für jeden Tag
13 hypnotische Tracks tragen den Hörer von Herzensangelegenheit durch hohe Berge und tiefe Täler. Schon beim Opening durch „Mother“ ist klar, dass „Herzensangelegenheit“ mehr als nur eine Ansammlung von Tracks ist. Viel Hall, viel Delay und eine unglaubliche Athmosphäre stellen dar, was die Mutter einst schon sagte. „Im not“ nimmt die Klinke in die Hand und führt mit smoothen Vocals weiter ein in den Sound, den Schories so typisch für sich gemacht hat. „Sunday“ und „So much“ machen Spaß und sind definitiv clubgeeignet und geprüft. Wer sich allein durch die Tracklist liest, weiß, wie viel Konzept hinter diesem Release steckt. „Coffee Break“ ist alles anderes als ein gemütliches Kaffeepäuschen. Ein tiefer Leadsound und ein markanter Synth geben nur wenig Zeit zum Verschnaufen. Mit „Monday“ folgt der nur wenig anstrengende Start in die Albummitte, auch nach dem „Sunday“ bleibt es abwechslungsreich. „Janna“ ist eine dieser zu Beginn angesprochenen Talfahrten – emotionale Vocals und ein hallender Pianosound tragen förmlich durch acht Minuten Musik. Mit „Believe“, „Amsterdam“ und „Just 5 stems“ explodiert Schories Herzensangelegenheit plötzlich. Drei Nummern, die sämtliche Limitier an ihre Grenzen bringen und jedes Musikerherz am rechten Fleck zum flattern bringen. Warum der Track „Saturday“ nach dem Sonntag und dem Montag kommen, bleibt wohl Olivers Geheimnis.
„One more dance, Jules“ bietet finales Highlight
Musik ist letztlich immer eine Frage des Geschmacks. Während Schories mit „Believe“ und „Amsterdam“ die vielleicht tiefgreifendsten Tracks im unteren Drittel des Album platziert, bleibt der letzte Song ein echtes Schmankerl. „One more dance, Jules“ lädt zum letzten Tanz. Bereits die ersten treibenden Beats und der massive Subbass verzücken. Nach guten 1,5 Minuten rollt die Melodie herein, wie eine sanfte Lawine, die nochmal sagt: „Komm mit, lass es zu. Tanze!“
Jeder dieser Nummern verdient es, kategorisch zerlegt und analysiert zu werden. Dennoch bleibt die Musik ein Gefühl, die entweder mitnimmt oder einen innerlich kalt lässt. Eines ist letztlich ein Fakt: Auf „Herzensangelegenheit“ besitzt jedes Stück das Potential, Gänsehaut zu erzeugen.
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Bild: Oliver Schories