Während wir alle (zugegebenermaßen) von Eric Prydz heißem Vidoe zu Call On Me angemacht waren und uns auf schnellstem Wege ins Fitnessstudio begeben haben, um ein paar dieser Frauen zu sehen, erreicht der Sexismus in der Musik neue Extreme. Tujamo & Danny Avila brechen mit “Cream” wohl einige Tabus in Sachen “Darstellung einer Frau”.
Es ist nicht ganz einfach, ein Musikvideo zu machen. Gerade in Zeiten, in denen große Sender wie Viva tot sind und sich Videos viel mehr durch ihre Viralität im Web verbreiten. Da ist Witz gefragt, Mut und jede Menge neue Energie. Doch auch Geschmacklosigkeit verbreitet sich oft gut – wissen mittlerweile die Filmemacher. Denn über Geschmack lässt sich immer streiten.
Das “widerwärtigste EDM-Video auf dem Markt”?
Ein pinker Hintergrund, jede Menge Nacktheit und na klar: Sahne. Der Song “Cream” bedient sich einiger cremiger Aktionen mit nackten Mädels und ist auf Youtube deshalb nur mit einer Anmeldung und der dadurch zu bestätigenden Altersgrenze zu sehen. Für die elektronische Musik ist das Video vielleicht ein neues Novum des Sexismus und wird von der Plattform “Ministry Of Sound” als das “widerwärtigste EDM-Video auf dem Markt” angepriesen.
Das ist ja wie in den 60ern
Natürlich gibt es auch jede Menge Sexismus im Rock – Sex, Drugs, Rock N Roll ist nicht umsonst ein Credo seit den 60ern. Doch Sex ist ungleich Sexismus. Ästhetische Darstellungen von Nacktheit haben nichts mit schnödem vollcremen von Frauen vor pinkem Hintergrund zu tun. Ich hatte schon immer ein Problem mit Videos, die sich rein über Sex die Aufmerksamkeit des Zuschauers auf sich ziehen. Das diskreditiert nicht nur die Frau oder den Mann als solches, sondern auch die Musik, die eigentlich im Vordergrund stehen sollte. Ich bin wahrscheinlich alles andere als ein Feminist / Frauenaktivist oder dergleichen, dennoch geht es mir persönlich den einen Schritt zu weit.
Doch wie viel Sexismus darf die elektronische Musik / Musik im Allgemeinen? Macht euch selbst ein Bild!