Die Burner sind schon unterwegs, die Kunstwerke fertiggestellt und die Acts bereit. Kommende Woche pilgern wieder Zehntausende nach Black Rock Desert, dem Austragungsort des Burning Man in der Wüste Nevadas.
Vergangenes Jahr waren es 70.000 sogenannte Burner. So viel wie noch nie. Dieses Festival erlebt einen wahren Hype, ist vielleicht das skurilste Massenfestival der gesamten Erde. In der Salztonebene des eiszeitlichen Lake Lahontan, rund 150 Kilometer nord-nordöstlich von Reno entsteht wieder die Kleinstadt aus Wohnwägen und Zelten in ihrem so typischen Halbkreis, der an einen Kornkreis angelehnt ist.
Acht Tage lang dauert dann das Festival und endet am ersten Montag im September. Das ist der amerikanische Labor Day. Zum Ende wird die Burning Man-Statue verbrannt. Vor 16 Jahren war das noch eine knapp 3 Meter hohe Holzfigur. Heute handelt es sich um ein wahres Kunstwerk, das in den vergangenen drei Jahren immer um die 30 Meter hoch war. Neben der Kunst spielt auch die Musik eine riesige Rolle. Zahlreiche erfolgreiche DJs, Produzenten und Live-Acts aus aller Welt reisen wieder an.
Mutant Vehicles als künstlerische Highlights
Seit einiger Zeit sind auf dem Burning Man sogenannte Art Cars zugelassen, wie die “Krake” (zu sehen auf unserem Artikelbild vom Hamburger Fotograf Paul Ripke. Diese Autos werden “Mutant Vehicles” bezeichnet und sind mitunter die imposantesten Kunstwerke des Festivals. Da kommen echte Erinnerungen an Mad Max hoch.
Erst Liebeskummer, dann riesiger Erfolg
Das Burning Man Festival wurde von Larry Harvey gegründet. Erstmals veranstaltete er das Festival 1986, der Legende nach aus Liebeskummer. 20 Leute nahmen daran teil, aus lauter Frust verbrannte er eine Holzfigur, die den Liebhaber seiner Exfreundin darstellen sollte. Eine garstige Lebenssituation, die zu einem riesigen Erfolg wurde. Jahre später zog das Festival von einem Strand in Presidio in San Francisco in die Wüste um. Burning Man-Tickets sind äußerst beliebt. Die Nachfrage nach ihnen ist deutlich größer als ihr Angebot.