Stephan Bodzin ist ein Spätberufener. Nach vielen Jahren als Berufsmusiker, vorrangig für verschiedene Projekte in der elektronischen Szene, ist der Bremer (Jahrgang 1965) erst 2007 als Solokünstler auf der Bildfläche. Mit einem Debütalbum, das die deutsche Technoszene noch heute feiert. „Liebe ist…“ eben einfach nur purer Wahnsinn!
Von Bremen ins Weltall
Mit einer „Mondfahrt“ starten die Fans von „Liebe ist…“ in ein Album, das allein nach Titelnamen bewertet, nur ausserirdisch gut sein kann. Mondfahrt bietet experimentelle Sounds, setzt auf versetzte Bässe und irritiert, wie es auch die Live-Shows des Künstlers selbst tun. „Planet Ypsilon“ rollt heran wie eine große Welle und spült direkt zum namensgebenden Track „Liebe ist…“. Diese Nummer versprüht echtes Technofeeling. Tackernde Sounds mit einem verspulten Lead.
Deutlich dunker wird „Fahrenheit“, der auf Subbasselemente setzt und jeden Clubverstärker in Gefahr bringt. So simpel sich das Album auf den ersten Durchgang auch anhört, so viel Liebe steckt auch in jedem Detail – ein Debütalbum nach Maß, das mit dem Track „Turbine“ weiter an Fahrt aufnimmt. „Luka Leon“ erinnert ein bisschen an Paul Kalkbrenner, verlässt aber nicht die strikt technoiden Bahnen des Albums. „Kerosene“ ist danach wie ein Schlag. Ein satter Bass lässt kaum Luft zum Atmen. Man schwitzt weiter, greift nach dem „Sonnenwind“, der durch seine Melodie zu einem der markantesten Songs des Albums wurde. „Meteor“ und „Leuchtkraft“ wummern und heben das Tempo weiterhin konstant oben. Hier bleibt auch das Finale „Vendetta“ keine Ausnahme.
Ein Album, das neben seiner treibenden Kraft auch massig Melodie bietet. Alles gut verkleidet und verpackt im Technogewand – aber mit einer speziellen Note, wie sie nur ein Stephan Bodzin zu machen vermag. Bremer Sounds, wie es DJ Hell einmal treffend formulierte.
„Liebe ist…“ auf eigenem Label Herzblut veröffentlicht
Trotz Veröffentlichungen auf verschiedensten Labeln entschied sich der 44-Jährige, „Liebe ist…“ auf seinem eigenen Label „Herzblut“ zu releasen. Damals war das Label erst ein Jahr gegründet. Heute gehört es zu einem der meistbeachteten Technolabels im deutschen Raum.
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